2017 in Stralsund

Über weiße Brücken musst du gehen…
Acrylfarbengeruch, Farbe unter den Fingernägeln, von Kohle und Graphit beschmierte Handflächen – das sind die wesentlichen Eindrücke, die wir alle jedes Jahr vom KSK haben und lieben. Auch wenn es gewöhnungsbedürftig ist, in Dreimannstockbetten zu schlafen und sich morgens zu sechst ein Bad zu teilen, macht es im Endeffekt richtig viel Spaß. Denn es scheint vollkommen unwichtig, an welchem Ort der KSK stattfindet, es wird immer schön. Eine eingeschworene Gemeinde, in der jedes neue Mitglied freundlich empfangen wird, wo gescherzt und gelacht wird aber wo auch konstruktive Kritik das Weiterkommen ermöglicht. Dieses Jahr war es Stralsund und es stand vor allem das Drucken im Vordergrund, wofür sich der Speicher im Katharinenberg sehr gut eignete. Ob man mit Stoff, Tetra, Holz, Stein oder anderen Materialien arbeitete, alles war drin. Die Möglichkeiten im KSK künstlerisch zu arbeiten, waren vielfältig: Malen, Spachteln, Zeichnen, Fotografieren, Kleben, Linolätzen oder Sprayen. Oder gleich alles auf einmal! In diesen fast zwei Wochen lernt man unheimlich viel dazu, findet neue Freunde, zweifelt, verwirft, probiert und wächst über sich hinaus. Jeder entwickelt in dieser Zeit seinen eigenen Stil, so dass man meistens schon auf den ersten Blick sagen kann, wer dieses Bild gemalt hat. Ich habe mich dieses Jahr weiterentwickelt, wie viele andere auch bin ich am Ende stolz auf mich gewesen.
Auch wenn einige Sachen besser liefen als andere, war unser Abschlussprogram in diesem Kurs wirklich schön und ich begann schon in den letzten Tagen, die anderen zu vermissen. Am KSK gibt es eben immer auch einen Haken: Es ist nur einmal im Jahr, wo die Zeit viel zu schnell vergeht.

Zum Sommerkurs 2017 von Elgin Kuhnert, 14 Jahre, Stralsund