2006 in Schwerin
Es sei mir gestattet, den Rückblick auf den Kurs 2006 in Schwerin mit einigen persönlichen Beweggründen und Eindrücken zu verbinden. In all den 34 Jahren konnte ich dieses Projekt aktiv mitgestalten. Es nahm und nimmt in meiner Tätigkeit als Kunsterzieher und in meinem persönlichen Leben einen wichtigen Platz ein.
Was motiviert mich als Kunsterzieher, der über viele Jahre den Kurs betreut, zwei Wochen meiner Sommerferien für eine künstlerisch praktische Zusammenarbeit mit 50 talentierten Schülern unseres Bundeslandes zu nutzen? Einmal ist es die Freude an der eigenen bildnerischen Arbeit, die maßgeblich dazu beitrug, den Beruf eines Kunstlehrers zu ergreifen. Damit verbunden ist es für mich ein Bedürfnis, mit jungen Menschen und engagierten Fachkollegen auf diesem Gebiet gemeinsam zu arbeiten, mich auszutauschen, immer wieder Neues und Spannendes zu entdecken und die Genugtuung zu erleben, wie eigene Vorstellungen und Anregungen kreativ wahrgenommen und in Form und Farbe umgesetzt werden. Daher bedeutet für mich die Arbeit im Kurs einmal Bestätigung und Anerkennung meiner Tätigkeit, andererseits ist sie für mich eine effektive Form der Weiterbildung und Vorbereitung auf meinen Unterricht.
Jeder Sommerkurs wird durch den jährlichen Ortswechsel und die damit veränderten Bedingungen und Aufgabenstellungen ein neuer Höhepunkt. So war es auch in diesem Jahr in Schwerin. Bereits das Motto „geSEEN und erSCHLOSSen” verweist auf die Einbindung der Stadt und ihrer Umgebung. Hier lebten und arbeiteten wir im Schullandheim Schwerin-Mueß am Südufer des Schweriner Sees, dessen landschaftliche Besonderheiten wir gestalterisch umsetzten. Vor allem aber studierten wir prägnante Bauwerke der Stadt wie das imposante Schweriner Schloss und den Dom. Sie wurden zu Bildmotiven oder gaben Anregungen zu interessanten Themen. Eine fruchtbare Zusammenarbeit ergab sich mit dem Staatlichen Landesmuseum. Die Gemäldesammlung wie auch andere Ausstellungsstücke und die Arbeitsräume vor Ort boten interessante Möglichkeiten intensiver künstlerischer Auseinandersetzung.
Die Sommerkursausstellung 2006 legt über diese gestalterischen Schwerpunkte ein eindrucksvolles Zeugnis ab. Gemeinsame kulturelle Höhepunkte wurden auch unsere Fahrradtour rund um den Schweriner See mit einem Besuch der Ausstellung im Willigrader Schloss, die Badenachmittage in Zippendorf, Seehof und auf der Insel Kaninchenwerder. Dazu kam das fantastische Sommerwetter, das uns bei allen Aktivitäten treu blieb.
„Möge die Sonne auch über die weiteren Kurse strahlen …”, war mein Wunsch am Ende des Sommerkurses – meine Funktion als Kursleiter wird in diesem Jahr an Herrn Klaus Dahl übergehen, meine Mitarbeit im Kurs und im Verein werde ich fortsetzen und freue mich bereits auf Wismar 2007.