2004 in Lubmin
Beim Betrachten der Bilder der diesjährigen Sommerkursausstellung wird eines klar: Wieder ist es eine gelungene und vielseitige Exposition, deren Erfolg ein Ergebnis langjähriger Arbeit talentierter und hoch motivierter Kinder und Jugendlicher mit engagierten und unermüdlichen Kunsterziehern ist.
Auf dem Gebiet der Motive und Techniken wurde an bewährte Traditionen angeknüpft. So reichte die Spannbreite der Gestaltung von der Landschaft über das Stillleben zum Porträt, vom akribischen Naturstudium zur lockeren abstrakten Komposition, von der kleinformatigen Bleistiftskizze zum großformatigen Acrylbild.
Doch es war auch ein anderer Kurs als bisher und die neue Qualität der Arbeit wird sich dem Betrachter nicht sofort erschließen, wenn er die neuen Ansätze und Veränderungen nicht kennt. Dabei waren die modifizierte Arbeitsgruppenzusammenstellung und anders organisierte Auswertungs- und Präsentationsverfahren gewissermaßen Rand- und Folgeerscheinungen eines neuen pädagogischen Konzeptes, das zum Ziel hat, den Schüler zu ermutigen selbstständig künstlerische Zielstellungen und Wege zu erarbeiten und praktisch zu erproben.
So wurde Routine aufgebrochen, wo es notwendig war, wurde ein sensiblerer, kritischerer und offenerer Umgang miteinander und mit den künstlerischen Äußerungen des anderen möglich.
Das Motto „Von Zeit zu Zeit“ stellte eine eher lockere und offene Orientierung dar, die auf vielfältige Art mit den unterschiedlichen künstlerischen Sichtweisen und Potenzen der Kursteilnehmer sowie der besonderen Charakteristik des Ortes verbunden werden konnte.
Vertraut war uns der Ort. Schon in den 90er Jahren bildeten die Heimvolkshochschule Lubmin und die Hansestadt Greifswald zweimal den Rahmen für einen Sommerkurs.
Ebenso traditionell waren auch Kurshöhepunkte wie die Sonntagsexkursion – diesmal nach Groß Zicker auf Rügen, der gemeinsame Ballettbesuch und das Abschlussfest – allesamt feste Bestandteile einer ausgewogenen kulturellen Betreuung der Teilnehmer durch den Verein.
Letztendlich ist die beachtliche Gesamtfülle der Arbeiten, von denen nur ca.10% in der Ausstellung zu sehen sein können, der Beleg für einen künstlerischen und pädagogischen Erfolg, der sich in die positiven Erfahrungen aus vergangenen Jahren würdig einreiht.
Für das Jahr 2005 gilt es den Prozess der Veränderung weiterzuführen und ein neues Experiment zu wagen, auf das man sich freuen kann.